LIKEST du noch oder lebst du schon?

Jeden Tag schenken wir unserem Handy viel Zeit. Aber tut uns das eigentlich gut? Wie ein achtsamer Umgang mit dem Handy gelingen kann, das möchten wir euch hier kurz erklären.

Nicht auf das Handy zu schauen, obwohl sich gerade mit einem Vibrieren eine neue Nachricht angekündigt? Die meisten Menschen würden dem Verlangen relativ schnell nachgeben. Das besagt zumindest eine Studie.

„88 Mal am Tag schauen wir auf unser Handy und somit durchschnittlich alle 18 Minuten.“

 

Warum hat unser Handy eine solche Anziehungskraft? Hier einer von mehreren Gründen:

Das was auf dem Handy passiert, spricht unsere Urinstinkte an. Z.B. jenen Urinstinkt, dazugehören zu wollen. Früher überlebenswichtig, ist dieser Instinkt auch heute noch in uns verankert. Jeder Like, jeder Kommentar, die ich für ein Posting erhalte, gibt innerlich das Gefühl, dazuzugehören, gemocht und gesehen zu werden – das löst positive Gefühle in uns aus. Das Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert und Glückshormone (Dopamin) werden freigesetzt. Die Folge: Weil es sich so gut anfühlt, wiederhole ich es höchstwahrscheinlich immer wieder – bis es zur Gewohnheit wird.

Über das Handy prasselt täglich eine Flut an Informationen auf uns ein. All diese Informationen müssen auch verarbeitet werden. Das kann kognitiv (auf das Denken) belastend sein. Auch wenn man das Gefühl hat, sich mit dem Griff zum Handy zu belohnen, sollt man sich stets fragen, wie erholt ich danach bin bzw. wie sehr es tatsächlich zu meinem Wohlbefinden beiträgt?

Deswegen ist ein achtsamer aber vor allem selbstbestimmter Umgang mit dem Handy so wichtig. Getreu nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ kann es hilfreich sein, das Handy außerhalb des Blickfelds zu platzieren. Statt das Handy auf den Tisch zu legen, kann die Aufbewahrung in einer Lade eine sinnvolle Alternative darstellen.

„Wenn man eine Diät macht, legt man sich auch nicht den Schokoriegel vor die Nase.“

 

Gleiches gilt für unterwegs: Statt das Handy jederzeit griffbereit in der Hosentasche zu tragen, kann man es in der Handtasche oder dem Rucksack aufbewahren. Weiters empfiehlt es sich, Push-Benachrichtigungen zu deaktivieren. Es wird nämlich nicht leichter, nicht hinzuschauen, wenn man weiß, dass man gerade eine Nachricht bekommen hat.

Wie man mit seinem Handy lebt, hängt davon ab, in welchen Lebensumständen man sich gerade befindet. Für den einen kann achtsamer Umgang mit dem Handy bedeuten, es nur zwei Mal am Tag zu nutzen. Für die andere Person, die beruflich ständig erreichbar sein muss, ist es vielleicht das Abschalten vom Handy am Abend. Man sollte sich daher stets selbst hinterfragen:

 „Warum greife ich jetzt gerade nach dem Handy?“

 

Es geht nicht darum das Handy zu verteufeln oder gar aus dem Leben zu verbannen. Im Gegenteil: Die Beziehung zum Handy sollte so gestaltet sein, dass sie zu den persönlichen Bedürfnissen passt, die jede Person hat.

„Online- und Offline-Time sollen in Balance sein und bleiben.“

 

In diesem Sinne weniger liken und dafür mehr leben!