FERTIGPRODUKTE können wie Drogen im Gehirn wirken
Bestimmte Lebensmittel werden von der Industrie so designt, dass sie uns süchtig machen. Diese Lebensmittel wirken wie Drogen. Ob man Alkohol, Kokain oder süchtig machende Lebensmittel konsumiert – im Gehirn laufen die gleichen Mechanismen ab.
Die Tricks der Lebensmittelindustrie
Wenn wir uns Schokolade oder Haselnusscreme ansehen, haben die ein bestimmtes Verhältnis von Kohlenhydraten zu Fetten. Diese Kombination ist extrem Sucht auslösend – man kann nicht aufhören. Oder es werden Lebensmittel so manipuliert, dass sie im Körper besonders schnell aufgenommen werden und die Wirkung im Gehirn schneller einsetzt. Daher haben hochverarbeitete Lebensmittel auch kaum Ballaststoffe und wenig Flüssigkeit. Zusätzlich reagiert unser Gehirn vermehrt auf künstliche Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Aromen.
Was passiert im Gehirn?
Wir besitzen ein Belohnungssystem im Gehirn, in welchem Glückshormone freigesetzt werden. Durch maßgeschneiderten Lebensmittelprodukte wird das Belohnungssystem aktiviert und das hat langfristige Wirkungen. Die Gier nach diesen Lebensmitteln bleibt bestehen. Die Freisetzung von Glückshormonen können wir mit der Wirkung von Alkohol vergleichen – entspannend, leicht euphorisierend, es geht uns einfach gut. Das merkt sich unser Gehirn und will dieses Lebensmittel daher wieder haben.
Produkte die einen Sucht-Teufelskreis auslösen
Je stärker Lebensmittel industriell verarbeitet sind, desto schädlicher sind sie. Am gefährlichsten sind hochverarbeitete Produkte, welche Substanzen beinhalten, die man nicht zu Hause hat, wie z.B. veränderte Zuckervarianten wie Malzsirup, Emulgatoren oder Stabilisatoren. Nicht ein jedes Nahrungsmittel ist deshalb aber per se schlecht – eine selbstgemachte Pizza kann eine gesunde Mahlzeit sein oder eben ein hochverarbeitetes Junkfood.
Wie kann ich süchtig machende Lebensmittel erkennen?
Am einfachsten ist es, möglichst unverarbeitete Produkte zu kaufen wie z.B. Gemüse, Obst, Fleisch, Milchprodukte ohne Zusatzstoffe. Und man sollte auf die Zutatenliste auf der Verpackung achten. Meistens sind jene Produkte hochverarbeitet, wenn z.B. Marketingslogans wie „mit Vitaminen“ oder „fettarm“ darauf steht. Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten zumindest eine industriell hergestellte Substanz, die mit herkömmlichen natürlichen Lebensmittel kaum noch etwas zu tun hat. Dazu gehören z.B. Softdrinks, gesüßte und aromatisierte Jogurts, Tiefkühlpizza, Frühstücksmüsli und Frühstücksriegel, Kuchenbackmischungen, Fertigsuppen und Fertignudeln.
Ausstieg aus der Suchtfalle
Am besten die „Drogen“ nicht zu Hause haben und sich den Zugang dazu möglichst schwer machen. Es ist jedoch unrealistisch zu sagen, dass wir diese Produkte nie mehr essen werden. Denn, was wäre ein Leben ohne Schokolade? Wichtig ist zu erkennen, was hochverarbeitete Produkte eigentlich sind und ob diese unbedingt notwendig sind. Diese Produkte sollte man möglichst selten und/oder wenig davon konsumieren. Kontrolliert den Konsum indem ihr versucht die Abstände zwischen den Konsumgelegenheiten von hochverarbeiteten Produkten möglichst groß zu halten. Dazu ist es u.a. notwendig, die Strategien der Lebensmittelindustrie zu kennen.